Mareike Donath:
Liebe Hörerinnen und liebe Hörer,
Schön, dass Sie sich auch heute wieder die Zeit für den Podcast vom „digitalen MV“ nehmen. Herzlich Willkommen.

“Der Erfolg hat viele Väter” …...und natürlich Mütter.  Das Sprichwort ist Ihnen sicher geläufig…. Tatsächlich verhält es sich aber auch so, wenn wir auf die voranschreitende Digitalisierung bei uns in Mecklenburg-Vorpommern blicken. 
Eine gemeinschaftliche Leistung vieler Mütter und Väter sozusagen, die in verschiedenen Organisationen und Institutionen beharrlich und hochmotiviert den digitalen Wandel voranbringen. Mit einigen haben wir uns unterhalten - mit dem Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0, dem Gesundheitsnetzwerk BioCon Valley sowie mit mv-works, dem Kompetenzzentrum für Arbeit 4.0. Alle diese Protagonisten haben, bei all dem technologischen Wandel, insbesondere die Menschen und ihre Entwicklungen im digitalen Umfeld fest im Blick.

Mein Name ist Mareike Donath, ich bin die Leiterin der Stabsstelle für Digitalisierung und Internationales im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, und ich darf Ihnen heute genau  diese digitalen Vorantreiber*innen vorstellen. Außerdem nehmen wir die NØRD in den Fokus und werfen einen Blick auf das Programm des größten Digitalkongresses des Landes, der vom 31. Mai bis 14. Juni via Livestream stattfinden wird.  

Zuerst begrüße ich, aus Rostock, Axel Fick vom Kompetenzzentrum für Arbeit 4.0 mv-works. Stellen Sie sich doch einmal selbst und ihr Projekt mv-works einmal vor. Worum geht es bei mv-works genau?

Axel Fick [mv-works]:
Ja ich freue mich sehr, hier zu sein Frau Donath. Das Kompetenzzentrum Arbeit 4.0, unter dem Claim mv-works, gibt es jetzt seit etwa anderthalb Jahren. Im Herbst vor der Pandemie haben wir uns ins Leben gerufen. All die Sozialpartner im Land, insbesondere Nordmetall, IG Metall, DGB und VU, haben gesagt, wir brauchen etwas. Wir brauchen eine Institution, die sich mit dem Thema Digitalisierung und Arbeitswelt beschäftigt, nicht nur die technischen Betrachtungen der Digitalisierung sondern auch die Arbeitnehmer*innen, Unternehmer*innen, die Veränderungen der Arbeitswelt ins Visier zu nehmen. Wir sind ein Team aus drei Mitarbeiter*innen und haben Kontakt zu Betrieben gesucht, versuchen Best Practices Arbeiten zu machen, versuchen Begleitprozesse zu initiieren, besonders Netzwerke zu bilden und Veranstaltungen durchzuführen - alles rund um das Thema Veränderung in der Arbeitswelt.

Mareike Donath:
Das kommt so leicht von den Lippen - Veränderung der Arbeitswelt, neue Prozesse. Was waren Ihre Erfahrungen zu Beginn Ihrer Tätigkeit? Ich könnte mir vorstellen, dass die ein oder andere Tür in den Unternehmen mal mehr oder weniger offen war. Wie würden Sie das beschreiben? Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt?

Axel Fick [mv-works]:
Diese Vorstellung kann ich bestätigen. Dieses Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 soll eine Anlaufstelle für Unternehmer*innen und Beschäftigte des Landes sein, um sich mit dem Thema Veränderung in der Arbeitswelt auseinander zu setzen. Und das Thema Anlaufstelle heißt ja eigentlich, dass Menschen irgendwo hinkommen oder anrufen und sagen: “Ich habe hier ein Problem, kannst du mir helfen”? Genau das passiert ja nicht. Wenn wir darauf warten würden, eine Anlaufstelle zu sein, dann hätten wir wenig zu tun. Einerseits haben wir natürlich mit den Partnern im Boot, gerade den Arbeitnehmerverbänden und Gewerkschaften, Zugänge, die wir nutzen. Betriebe, die uns auch auf diesem Weg begegnen und mit denen wir auch arbeiten, das ist das eine. Wir haben natürlich auch Betriebe im Land kennengelernt, in den letzten 14/15 Monaten, die einfach gute Orte sind, wo sich die Arbeitswelt bereits verändert hat oder die sich zumindest auf die Fahne geschrieben haben, dass sie das aktiv angehen, im Sinne von Unternehmenskultur, neue Führungsstrategie, anders miteinander kommunizieren, Mitarbeiter anders wertschätzen. Das ist der Kern von unserem Anliegen in der digitalen Arbeitswelt. Es geht nicht darum die Technik zu betrachten, sondern das, was im Unternehmen mit den Menschen passiert und wie sie miteinander arbeiten, über alle Führungshierarchien und -ebenen hinweg. Da passiert relativ viel, in großen und kleinen Unternehmen. Wir haben interessante kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern, die von vornherein mit so einer neuen Form der Unternehmenskultur ihr Geschäftsmodell angehen. Wir haben auch große, die über viele Jahre hinweg hier im Land etabliert haben und jetzt einem neuen miteinander arbeiten nähern.

Mareike Donath:
Welche spannendste Geschichte fällt Ihnen in diesem Kontext ein?

Axel Fick [mv-works]:
Wir haben ja vergangenes Jahr im September den ersten Arbeit 4.0 Kongress des Landes veranstaltet und haben eine digitale Reise durch das Land gemacht. Auf dieser Reise sind uns viele Sachen begegnet. Wir haben mit Menschen auf der Straße gesprochen, die gefragt wurden: “Was macht Digitalisierung mit deiner Arbeit/ mit deinem Job? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Was glaubst du, hat sich da verändert”? Erstaunlicherweise war das bei sehr vielen keine abstrakte Frage, sondern die konnten eine konkrete Antwort darauf geben, sie haben sich damit beschäftigt. Die Beschäftigung damit findet statt - das war unser erstes Learning. Die Annahme, es ist ein abstraktes Thema und interessiert nicht viele, ist falsch bzw. wäre falsch. Das zweite ist, wir haben viele Unternehmen kennengelernt, haben dort mit Mitarbeitern und Geschäftsleitung gesprochen. Da gab es z.B. eine Sequenz, wo wir bei Lunch Vegaz in Rothenklempenow waren, ein Food Start-Up bzw. mittlerweile ein durchaus skaliertes Unternehmen, wo uns der Geschäftsführer erzählt hat, dass er in der Küche eine Mitarbeiterin hat, die wir interviewen können. Diese Mitarbeiterin hat uns gesagt sie könnte sich vorstellen, in zehn Jahren ist sie nicht mehr nur Köchin, sondern ist hier Produktentwicklerin, weil sie sich weiterentwickelt, das Unternehmen spannend findet und die Arbeit im Unternehmen mitgestalten will. Das war im Vorfeld des Kongresses. Auf dem Kongress haben wir dann mit dem Geschäftsführer live gesprochen und er meinte, er hat das aus dem Gespräch, was sie mit uns geführt hat, erst einmal so aufgenommen und sofort umgesetzt. Sie konnte dann jetzt tatsächlich in die Produktentwicklung einsteigen. Learning - man muss mit den Menschen reden. Neue Kommunikation heißt auch auf Augenhöhe miteinander zu hinterfragen: “Was machst du? Was willst du? Wo kannst du hin? Wie kannst du dich entwickeln? Und das ganze auch zulassen, Veränderungsräume im Unternehmen bieten und dann entsteht so etwas. Es ist ein kleines Beispiel, aber so etwas sehen wir im Kleinen und im Großen.

Mareike Donath:
Im Hinblick auf die NØRD, dem Digitalisierungskongress des Landes, der vom 31. Mai bis zum 14. Juni stattfindet, werden viele Themen angeboten. Auch Sie sind mit mv-works dabei. Was haben Sie sich konkret vorgenommen?

Axel Fick [mv-works]:
Es ist uns natürlich an jeder Stelle wichtig, dass die Digitalisierung an Mitarbeiter*innen und der Geschäftsleitung, also den Menschen, hängt. und wir es immer unter diesem Aspekt zusätzlich betrachten müssen. In der Hauptwoche (07. Juni - 11. Juni) werden wir immer am Abend mit unserem Format “Strandkorb-Talk” den Sundowner bilden. Wir haben spannende Gäste mit uns, verschiedene Aspekte des digitalen Arbeitens, des miteinander Arbeitens, neue Formen der Zusammenarbeit, Wertschätzung aus der Praxis erzählt. Sie erzählen wirklich ihre eigene persönlichen Geschichten. Wir haben natürlich auch feste Formate, wo wir insbesondere das Thema Veränderung der Arbeitswelt in Branchen in MV betrachten. Da gibt es z.B. ein Format, welches wir gemeinsam mit BioCon Valley haben werden, wo wir uns dem Thema Veränderung der Arbeitswelt in der Gesundheitswirtschaft, insbesondere im Gesundheitswesen, stellen und dort spannende neue Arbeitszeit und Organisationsmodelle aus dem stationären Klinikbereich in MV diskutieren werden. Wir werden uns auch mit Fragen der neuen Arbeitsorganisation im Bereich der Pflege beschäftigen, das ist ein Thema. Wir werden uns auch im Rahmen des “Smart Governance Days” mit dem Thema “New Work” in der Verwaltung auseinandersetzen.

Mareike Donath:
Das klingt nach einem ganz vielfältigen Programm rund um das Thema neues Arbeiten. Da kann man ganz viel darüber erzählen und diskutieren, Unternehmer*innen ein bisschen die Ängste nehmen. Es ist nicht schlimm, sich zu verändern, auf dem Weg des digitalen Wandels zu sein, neue Arbeitsformen zu finden. Wenn Sie in die Zukunft blicken, Herr Fick, wo werden wir in Mecklenburg-Vorpommern in zehn Jahren ungefähr stehen?

Axel Fick [mv-works]: 
Ich hoffe natürlich, wir sind in weiten Teilen gut aufgestellt, haben nach wie vor gute Beschäftigung, feste, gut bezahlte Arbeitsplätze in modernen Arbeitsverhältnissen mit viel Selbstorganisation und mit zufriedenen Mitarbeiter*innen in interessanten Zukunftsbranchen. Wir sind nicht abgehängt, vielleicht wieder in einer jetzt digitalen verlängerten Werkbank. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir in den kommenden Jahren die Weichen dafür stellen, dass wir moderne, attraktive Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen in MV entwickeln. Das heißt wir brauchen Unternehmen, die sich mit diesen auseinandersetzen. Wir brauchen vor allem mehr Beschäftigung im IKT-Bereich oder da sind wir einfach hinten an, muss man so sagen. In diesem Bereich haben wir weniger als halb so viel sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das ist eine große Gefahr, es ist ein Risiko und daran müssen wir arbeiten. Wir haben große Bereich von Beschäftigung im Tourismus, im Einzelhandel, im Baugewerbe, da wird es auch Veränderungen geben und wir müssen diese Veränderungen mit den Mitarbeiter*innen begleiten. Wir werden in den kommenden zehn Jahren neben dem digitalen natürlich auch ein großes demografisches Problem haben, der Verlust von Erwerbspersonen, und das müssen wir kompensieren. Das können wir nur mit den bestehenden Menschen, die wir haben, kompensieren. Das heißt, wir müssen sie weiterentwickeln. Es wird ein ganz großes Thema sein, digitale Kompetenzen in den bestehenden Beschäftigungsstrukturen aufzubauen. Weiterbildung ist ein großes Thema, auch das haben wir mit der Zukunftswerkstatt Weiterbildung, die wir in diesem Jahr durchführen, zu unserem Thema gemacht. Das sind wichtige Fragestellungen, auch die Frage aus den Unternehmen zu beantworten: “Was sind denn diese Future Skills? Was sind denn diese Kompetenzen, die die Mitarbeiter in ein paar Jahren brauchen”? Das gemeinsam zu erarbeiten ist eine Menge Arbeit, aber wir müssen es tun. Sonst besteht tatsächlich die Gefahr, dass wir die Bedarfe, die der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft an uns in MV stellt, über die Jahre hinweg nicht mehr erfüllen können, deswegen müssen wir es jetzt angehen. Darüber hinaus brauchen wir generalistische Kompetenzen, Kommunikations-, Führungs-, Selbstorganisationskompetenzen, also Kompetenzen, die wir unter dem Begriff “Fit für die Arbeitswelt 4.0” zusammenfassen würden. 

Mareike Donath:
Auch Branchenübergreifend, richtig?

Axel Fick [mv-works]: 
Auf jeden Fall. Wir müssen auch tatsächlich davon wegkommen, dass wir Mitarbeiter, die in einen Beruf/ eine Branche einsteigen, lebenslang in dieser Branche tätig sein werden. Wir brauchen auch Angebote zum Wechsel in mittleren Karrieren. Menschen zwischen 40 und 50 und auch darüber hinaus sind noch jung genug dafür, einmal ganz neu anzufangen und müssen es teilweise auch, weil Tätigkeiten, die sie bisher ausgeführt haben, sich so stark verändern, dass sie selbst noch einmal neue Berufe wählen müssen. Oder sie zumindest die Möglichkeit bekommen auch noch einmal zu schauen, ist es das oder möchte ich vielleicht etwas anderes tun? Diese Möglichkeit des Wechsels, auch mitten in der Erwerbskarriere, da müssen wir flexibler werden. 

Mareike Donath:
Vielen herzlichen Dank für das Gespräch.

Axel Fick [mv-works]:
Ja sehr gerne. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die NØRD, hoffe auf rege Beteiligung bei unseren Formaten und allen anderen natürlich auch. Bis bald.

Mareike Donath:
Alle weiteren Infos zur NØRD auf www.digitalesmv.de. Unsere nächste Gesprächspartnerin ist Silvia Rydlewicz, vom Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0. Frau Rydlewicz, stellen Sie sich selbst und Ihr Projekt bitte einmal vor.

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Hallo Frau Donath. Herzlichen Dank, dass wir die Möglichkeit dazu bekommen. Mein Name ist Silvia Rydlewicz, ich leite das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum in Rostock. Wir sind ein bundesgefördertes Projekt, uns gibt es seit 2017 und wir haben jetzt erfreulicherweise im Dezember die Verlängerung vom Bund erhalten und dürfen noch bis Ende 2022 für die Unternehmen da sein. Was machen wir? Wir versuchen die Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere, in Mecklenburg-Vorpommern fit zu machen beim Thema Digitalisierung. Dazu bieten wir Schulungen an, diverse Workshops und Informationsveranstaltungen. Schlussendlich gehen wir natürlich auch ins Unternehmen und begleiten sie dabei, gewisse Arbeitsprozesse zu digitalisieren. Das ist sozusagen unser Kernthema, weil es viele kleine Unternehmen gibt, die auch oft nicht die personelle Kraft haben, gewisse Themen bei sich im Unternehmen umzusetzen. Da kommen wir, steigen ein und unterstützen. 

Mareike Donath:
Wie läuft das? Wie muss man sich das konkret vorstellen?

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Es ist z.B. so - wir haben gewisse Schwerpunktthemen, das sind z.B. Gesundheit, Medizintechnik, Tourismus und natürlich auch Gesundheitstourismus. Wenn z.B. eine kleine Arztpraxis noch mit Karteikarten arbeitet, jeder kennt das wahrscheinlich wenn er zum Arzt geht, das ist sehr zeitaufwendig und entspricht auch nicht mehr dem Lauf der Zeit. Dann gehen wir her und analysieren, welche Prozesse dort digitalisiert werden können und müssten. Wir bieten dann auch ganz spezielle Schulungen an, arbeiten dort mit Best Practice Unternehmen zusammen, sodass z.B. die Praxen auch von ihren Kollegen lernen können. Im nächsten Schritt schauen wir, welche Hard- und Software für genau diese Praxis geeignet wäre. Das kann man natürlich auch für andere Bereiche adaptieren. Wie kann es gelingen, problemlos von einem analogen zu einem digitalen Arbeitsalltag zu kommen? Wir gehen dann in die Unternehmen und zeigen diese Dinge auf, unterstützen bei der Umsetzung.  

Mareike Donath:
Wenn ich unsere Unternehmenslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern messen müsste, mit einem sogenannten digitalen Fitness-Index, von 0-10. Ihre Prognose! Wo stehen wir da?

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Als ich 2017 mit dem Projekt begonnen habe, da war das Thema für viele Unternehmen tatsächlich noch recht neu. Sehr viele hatten Berührungsängste, insbesondere aus der Branche, in der wir ja hauptamtlich tätig sind, im Gesundheitsbereich. Die Pandemie, so schlimm es auch ist, hat letztendlich gezeigt, wir müssen etwas tun. Wir müssen genau in diese Richtung gehen und ich glaube, ganz viele beschäftigen sich jetzt damit und haben dieses Thema im Unternehmen bereits umgesetzt. Da ist in den letzten drei Jahren ein riesen Quantensprung passiert. Ich möchte jetzt keine Zahlen nennen, kann ich auch gar nicht im Moment, aber ich glaube einfach fast jedes Unternehmen hat sich mit dem Thema beschäftigt oder hat schon viele Dinge umgesetzt. Da ist ganz viel passiert, weil es ganz einfach durch die Pandemie natürlich sein musste. 

Mareike Donath:
Frau Rydlewicz, was sind Ihre aktuellen Projekte? Ganz konkret des Kompetenzzentrums.

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Wir haben aktuell sehr viele sogenannte Umsetzungsprojekte. So nennen wir das, wenn wir ins Unternehmen gehen und bei der Digitalisierung unterstützen. Wir haben beispielsweise eine Physiotherapie die wir dabei unterstützen, gewisse Prozesse zu digitalisieren. Und auch diverse Arztpraxen, wo wir tatsächlich dann hingehen und schauen, was ist sinnvoll, dass man es sofort umsetzt, an welcher Stelle muss man beginnen? Es sind dahingehend spannende Projekte am Laufen und wir haben viele Anfragen aus den Unternehmen. Das freut uns natürlich ganz besonders, weil es ja letztlich auch unsere Daseinsberechtigung ist. 

Mareike Donath:
Wie bereiten sich die Unternehmen am besten vor, sich digital fit zu machen? Woran müssen sie denken? Gerade im Hinblick auf die Kompetenzausbildung für ihre Mitarbeiter*innen. Was sind da die wichtigsten Schritte?

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Ein wichtiger Schritt ist natürlich, dass man sich vielleicht erst einmal einen Überblick verschafft. Was gibt es alles? Was kann man machen? Dazu bieten wir unsere Schulungen an. Wir machen das auch, was ich ja vorhin schon erwähnt habe, gemeinsam mit Best Practice Unternehmen. Diese machen ähnliches und berichten aus ihrer Erfahrung. Ich glaube, so kann sich ein Unternehmen, was ähnliches vor hat, ganz gut ein Bild machen und kann für sich auch schon herauskristallisieren - Wo fange ich an? Welches Thema ist das wichtigste? Wie kann dann starten? Wir teilen das dann in Teile auf, z.B. den Technikteil, wo wir die gewissen Softwareprodukte oder Geräte vorstellen. Wir versuchen aber auch Best Practice Partner mit einzubinden, weil Unternehmen von Unternehmen lernen. Das ist extrem wichtig. Wir können uns immer hinstellen und viel erzählen, was alles toll ist und was es für schöne Dinge gibt, Digitalisierung ist sehr wichtig. Ich glaube authentisch wird es dann, wenn Kollegen untereinander aufzeigen, wie lösen sie diese Probleme, wie sind sie diese Dinge angegangen. Wie erfolgreich sind sie damit und wie konnte sie ihre Mitarbeiter ins Boot holen? Dass sie das akzeptieren und respektieren, das ist ja auch ein ganz wichtiger Punkt, ohne die geht es natürlich gar nicht. Ich glaube es war ein sehr guter Schritt, dass wir es auch immer wieder machen. Wir haben eine Homepage, dort kann man sich die entsprechenden Ansprechpartner heraussuchen. Wir haben nicht nur Expertise im Bereich Gesundheitswirtschaft, sondern auch im Tourismus, Gesundheitstourismus oder in der Produktionswirtschaft, weil wir diverse Partner mit an Bord haben. Überall sitzen dann Experten, die tatsächlich darauf warten, dass Unternehmen an uns herantreten und wir sie dabei auf ihrem Weg von analog zu digital unterstützen können.

Mareike Donath:
Unternehmen, die etwas zu erzählen haben, oder die, die in Zukunft noch etwas erzählen möchten - alle sind bei Ihnen herzlich willkommen. Das nehme ich so mit als Botschaft an die Zuhörerinnen und Zuhörer. Sie sind auch bei der NØRD vertreten, dem großen Digitalisierungskongress des Landes, und sind dort mit zahlreichen Themen dabei, um weiterhin für die Kompetenz und Kompetenzausbildung da zu sein. Erzählen Sie gern darüber, was Sie vorhaben.

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Wir haben zahlreiche Aktionen geplant. Unter Anderem werden wir in Zusammenarbeit mit BioCon Valley einen sogenannten “Lunch-Talk” durchführen. Dort haben wir Player aus dem Bereich Gesundheitswirtschaft, die innovative, digitale Projekte haben und mit denen werden wir ins Gespräch kommen. Ich denke, das ist sehr interessant für das ein oder andere Unternehmen, was natürlich gerade dahingehend Dinge plant. Dann haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Hochschule Wismar zum Thema “Nachhaltig. Gesund. Digital. - Das Smart Hotel als Zukunftsvision für den Tourismus”. Und auch in Zusammenarbeit mit unserer Hochschule Stralsund haben wir zum Thema Gesundheit, Gesundheitstourismus und Tourismus ein Methoden-Workshop geplant. Dieser wird unter dem Titel “Wie Interessenten zu Kunden werden” stehen. Es geht darum, mit Digitalisierungsansätzen das Kundenerlebnis zu optimieren. Ich glaube das sind interessante Sachen, die wir da vorbereitet haben. 

Mareike Donath:
Frau Rydlewicz, wie kann man jetzt an Sie herantreten? Wo sieht man was los ist an Online Schulungen? An welche Zielgruppen denken Sie dabei?

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Zum einen sind sämtliche Schulungen auf unserer Homepage vermerkt, man kann sich dort auch direkt anmelden. Dadurch, dass wir jetzt von Präsenz Schulung zu Online Veranstaltung umgeschwenkt haben, wie alle anderen auch, haben wir einen sehr guten Zulauf und das hat noch einmal die Strahlkraft unseres Kompetenzzentrums ins gesamte Bundesgebiet erhöht. Wir haben auch sehr viele Teilnehmer aus anderen Bundesländern. Ich möchte auch noch einmal erwähnen, gerade für medizinisches Personal ist es vielleicht ganz interessant, dass wir sämtliche Schulungen aus dem Bereich Gesundheitswirtschaft von der Ärztekammer haben zertifizieren lassen. Das heißt, teilnehmende Ärzte und Ärztinnen erhalten auch ihre Fortbildungspunkte. Das ist vielleicht auch noch einmal hervorzuheben, weil das auch einfach für die Qualität der Veranstaltung spricht. 

Mareike Donath:
Frau Rydlewicz, herzlichen Dank für die vielen, vielen Informationen, Ich denke die Zuhörerinnen und Zuhörer loggen sich auf ihrer Homepage ein und können sich direkt informieren. Herzlichen Dank für das Gespräch und bleiben Sie gesund.

Silvia Rydlewicz [Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0]:
Vielen Dank, Frau Donath.

Mareike Donath:
Gesundheitswirtschaft ist auch das zentrale Thema in der täglichen Arbeit von Lars Bauer aus Rostock. Herr Bauer, stellen Sie doch gerne sich selbst und Ihr Netzwerk persönlich vor.

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Lars Bauer ist mein Name, ich bin Geschäftsführer der BioCon Valley GmbH. Das BioCon Valley gibt es sowohl als Verein und GmbH. Wir feiern in diesem Jahr 20 Jahre BioCon Valley. Meine Aufgabe ist es, Geschäfte für die GmbH zu führen. BioCon Valley ist das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern, d.h. wir sind eine Landesgesellschaft, arbeiten im Auftrag des Landes, vertreten durch das Wirtschaftsministerium, arbeiten aber für das ganze Land und die Landesregierung. Wir sind vor allem für die Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft da. Wir wollen in Zukunft DAS Gesundheitsland für die kommenden zehn Jahre werden. Was machen wir nun als BioCon Valley? Wir sind das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern als erste Aufgabe, sind sozusagen ihre Vernetzer. Ihre Vernetzer heißt, wir knüpfen als BioCon Valley ein Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und verschaffen uns einen Überblick über den Markt. Das heißt wir arbeiten mit dem tollen Gremium Digitalisierungsbeirat für Mecklenburg-Vorpommern, also tolle Idee Frau Donath, das zu initiieren. Wir arbeiten in internationalen Gremien für das Land ScanBalt, das ist ein Ostsee-Netzwerk, und wir sind inhaltlich zuständig, da sind wir beim Thema organisieren, für das Kuratorium Gesundheitswirtschaft. Da arbeiten wir gerade an einer Fortsetzung eines Masterplans. Zweite Aufgabe - wir sagen, wir sind ihre Impulsgeber. Wir vermitteln zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, initiieren Kooperationen und Projekte, um dann für das Land Produkte und Dienstleistunge zu entwickeln. Wir sind auch ihre Internationalisierer, mit der Politik bei Unternehmens- und Delegationsreisen im In- und Ausland unterwegs. Wir begleiten die Politik wenn es darum geht, Themen der Gesundheitswirtschaft nach vorne zu bringen, Russland sei nur einmal als Beispiel genannt. Wir laden aber auch Delegationen ein wenn es darum geht, Mecklenburg-Vorpommern spannender und interessanter zu machen und Kooperationen zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland zu initiieren. Wir sind, das ist die letzte große Aufgabe, auch ihre Vermarkter, d.h. wir rücken das Thema Marketing in Bezug auf Gesundheitswirtschaft, die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen für die Branche immer mit in den Vordergrund. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe, die wir da machen und dazu gehört beispielsweise auch die nationale Branchenkonferenz der Gesundheitswirtschaft, auf der wir in diesem Jahr auch gemeinsam mit mit der NØRD vertreten sind.

Mareike Donath:
Was wird da, Herr Bauer, ganz konkret für die Unternehmer*innen passieren? Was kann man sich vorstellen? Das sind ja unglaublich viele Angebote, die Sie als BioCon Valley betätigen. Worauf können sich die Teilnehmer*innen freuen?

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Wir sind in diesem Jahr im Rahmen der NØRD mit verschiedenen Formaten für und mit der NØRD unterwegs. Wir haben zwei eigene innovative Formate angelegt (talk@work), sind natürlich auch auf verschiedenen sozialen Kanälen mit und für die NØRD unterwegs. Und das beiderseitig, auch wenn es darum geht, Veranstaltungen zu bewerben oder das Thema Digitalisierung für MV voranzutreiben. In diesem Jahr ganz groß schreiben wir die NØRD auf der nationalen Branchenkonferenz der Gesundheitswirtschaft. Die gibt es seit 16 Jahren, sie ist also ein fester Termin. Die Konferenz hat sich zu einem Schaufenster, gerade im internationalen Maßstab, entwickelt. Wir begrüßen Gesundheits- und Wirtschaftsminister, Digitalisierungsminister aus Bund und Land bei uns, und natürlich vor allem Fachleute aus der Branche, die sich an zwei Tagen über die Entwicklung und Perspektiven in der Branche Gesundheitswirtschaft austauschen. Wir haben in diesem Jahr, ganz spannend, ein Partnerland dabei - Israel. Israel als ein Land, was für Furore sorgt, wenn es um das Thema Impfen geht, aber auch ganz stark ist, wenn es um die Digitalisierung geht - im großen und ganzen, aber auch in der Gesundheitswirtschaft. Als BioCon Valley dürfen wir diese Veranstaltung organisieren, Schirmherrin ist die Ministerpräsidentin des Landes. Da die Situation so ist wie sie ist, planen wir die Konferenz, ich beziehe mich da auf die Pandemie, als Hybriden-Kongress. Die Konferenz findet sowohl vor Ort, zumindest an einem Tag, als auch digital, an zwei Tagen,  gemeinsam mit der NØRD statt. Es gibt ein Format, Ship to Business, ein Matching- und Pitchevent für Gründer*innen, immer mit dem Fokus Gesundheitswirtschaft, aber auch mit dem Fokus Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft. Dort sind wir dann mit einem Schiff auf der Warnow unterwegs und hoffen, es auch in diesem Jahr machen zu können, um die Start-Up Szene mit künftigen, potenziellen Investoren zusammenzubringen. Wir haben für das Land geworben, dass sich innovative Start-Ups für das Land engagieren. Wir haben sozusagen die Werbetrommel gerührt, damit den Start-Ups inhaltlich (fachlich) geholfen wird, aber auch Geldgeber gefunden werden können. Das machen wir zusammen mit dem Land, auch in in diesem Jahr besonders vor dem Hintergrund Digitalisierung. Wir sind auch mit weiteren Formaten auf der nationalen Branchenkonferenz vertreten, wenn es um das Thema NØRD geht. Das eine Thema, wir schreiben es ganz groß, heißt bei uns “NØRD meets nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft”. Es gibt eine Start-Up Arena, wo sich wo sich Start-Ups aus der Gesundheitswirtschaft, auch mit digitalem Fokus, präsentieren können. Mittlerweile auf der nationalen Branchenkonferenz ganz etabliert die sogenannte “Speakers’ Corner”. Auch dort können sich junge, talentierte oder gewachsene Unternehmer präsentieren, wenn sie ihre digitale Idee oder auch ihr Unternehmen, mit dem sie im Bereich digital unterwegs sind, gerne einmal präsentieren und vielleicht den ein oder anderen Interessenten zu gewinnen. Auch dafür bietet die nationale Branchenkonferenz eine Plattform.

Mareike Donath:
Herr Bauer, da passiert unwahrscheinlich viel. Sie haben vorhin erwähnt, Sie blicken nicht nur auf Veranstaltungen in diesem Jahr, sondern Sie nehmen sich eine ganze Dekade vor, ein ganzes Jahrzehnt. 2030 - Zukunft wird geschrieben. Wohin wird die Reise in punkto Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern gehen?

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Natürlich wollen wir digitaler werden, so viel sei schon gesagt. Einmal in Mecklenburg-Vorpommern ist die Natur gegeben, sie ist schon da, das ist unsere Hardware. Diese Hardware wollen wir natürlich nutzen, gemeinsam mit der Software. Was ist nun wieder die Software? Das sind Unternehmen, Gesundheitswesen, Reha-Struktur, das ist also die Basis, um das Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln. Wenn wir jetzt in die Zukunft blicken, was haben wir uns für eine Vision gegeben? Im Kuratorium Gesundheitswirtschaft schreiben wir gerade den Masterplan Gesundheitswirtschaft bis 2030 fort und haben natürlich überlegt - Gesundheitswirtschaft ist ein heterogenes Ding. Das heißt wir reden von Themen wie Life Science, Gesundheitsdienstleistungen (gesundes Altern, Gesundheitstourismus, Ernährung für Gesundheit). Das sind die Handlungsfelder, so breit ist die Gesundheitswirtschaft auch bei uns aufgestellt und so sprechen wir auch gemeinsam mit dem Land die Branche an. Wo sehen wir uns 2030, ich mache es ganz spannend. Mecklenburg-Vorpommern ist DAS generationsübergreifende Gesundheitsland, in dem der Gesundheit in allen Lebensphasen eine herausragende Bedeutung zukommt. Gemeinsam gesund bleiben und gemeinsam gesund werden. Die Versorgung aller Bevölkerungsgruppen zukunftsweisend sicherzustellen sind elementare Voraussetzungen für das Gesundheitsland im internationalen Kontext. Als krisenfeste Branche bildet die Gesundheitswirtschaft eine wesentliche Grundlage für wachsende Prosperität des gesamten Landes. Sie erbringt Leistung, die nachhaltig für eine hohe Lebensqualität der gesamten Bevölkerung sorgen. Das ist jetzt wirklich ganz allgemein, aber es ist ein Anspruch, den wir auch vermitteln. Den wollen wir vor allem bundesweit vermitteln, aber wir denken natürlich auch international, das tragen wir auch in andere Regionen. Wir arbeiten mit Niederösterreich zusammen, Russland ist schon angesprochen, mit Portugal pflegen wir seit Jahren, auch ein Ergebnis der nationalen Branchenkonferenz, eine wunderbare Zusammenarbeit. 

Mareike Donath:
Was sind das für Kernelemente dieser internationalen Zusammenarbeit? Wie muss man sich das vorstellen?

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Wir sind ja als BioCon Valley für die Unternehmen da. Wir haben den ein oder anderen großen, die haben mehrere hundert Mitarbeiter, aber wir haben auch vor allem Unternehmen mit einer Unternehmensgröße von 10-20 Leuten. Die Unternehmen haben oft gar nicht die Zeit sich zu fragen, wie entwickle ich mich zukünftig weiter? Wie kann ich vielleicht auch auf anderen Märkten Fuß fassen? Da kommen wir ins Spiel. Wenn wir unsere Unternehmen, ich sage es jetzt einmal so, an die Hand nehmen und internationale Messen bespielen, also auch für Unternehmen neue Unternehmensfelder zu erschließen, Kooperationen anzuregen. Man muss ehrlicherweise dazu sagen, das passiert ja nicht, wenn man einmal dahin fährt und dann hat ein Unternehmen einen neuen Auftrag in der Hand. Sondern das wächst und dafür sind wir auch da, gemeinsam mit der Politik Türen aufzumachen im Ausland und zusammen den Unternehmen vorzustellen, das Land vorzustellen, aber auch ganz gezielt zu gucken, für ganz gezielte Bereiche. Zum Beispiel für den Bereich Dialyse/Diabetes gibt es hier im Land Unternehmen, die gut aufgestellt sind, z.B. BM Bioscience in Laage, die auf dem Gebiet firm sind und natürlich auch neue Märkte erschließen wollen. Dafür sind wir dann da und unterstützen die Unternehmen. Das spannende ist tatsächlich, man trifft immer wieder auf neue Menschen. Neu im Sinne von andere Kulturen und sich mit denen auszutauschen, aber auch diese Geschäftsbeziehungen. Die sind im arabischen Raum ganz anders als in Russland oder auch in Portugal. Auf diese Menschen zu treffen, neue Erfahrungen zu sammeln und vielleicht auch eine Kooperation und im Ergebnis ein Geschäft mit anzuregen, das ist natürlich eine spannende Aufgabe.

Mareike Donath:
Ich kann mir vorstellen, dass dem ein oder anderen Zuhörer durch den Kopf geht: “Die ein oder anderen Unternehmen kenne ich zwar, aber zum Teil gar nicht”. Ich glaube das wir gar nicht genau wissen, was gibt es eigentlich an tollen Unternehmen und Potenzialen hier im Land, die sich um das Thema Gesundheit kümmern und wie viel Expertise eigentlich bei uns im Land ist. Da wäre es auch klug, selbst nach innen gerichtet, den Unternehmen Sichtbarkeit zu bringen, was wir hier so zu bieten haben.

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Das ist genau auch unsere Aufgabe. Wir gucken ja, was wir im Land an Potenzial vorhanden ist, auch wie wir uns untereinander miteinander vernetzen können und gehen dann gemeinsam mit den Unternehmen nach außen.

Mareike Donath:
Herr Bauer, Ihre ganz persönliche Vision für das digitale MV.

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Ich würde mich freuen, wenn wir erst einmal im Land ausreichend Breitband haben, um das umzusetzen, was wir umsetzen wollen. Da sind wir gerade im Hintergrund vor der Corona Pandemie ein ganzen Stück weitergekommen. Also wir sind gut miteinander vernetzt, das Thema künstliche Intelligenz wird eine immer wichtigere Rolle spielen und wird dann auch entsprechend eingesetzt. Viele Dinge die jetzt digital stattfinden, können dann auch künftig digital laufen, sei es Plattformen oder Anwendungen, die auch ganz einfach im Alltag helfen. Es gibt in bestimmten Teilen von Deutschland schon Pflegeroboter im Pflegeheim. Dass das mit Technik gelingt, damit wir vielleicht auch mehr Zeit haben, ja natürlich um zu arbeiten, aber im Ergebnis vielleicht auch wieder mehr Zeit für die Familie gewinnen. Wenn wir das als Digitalisierungsziel schaffen, dann finde ich, haben wir auch schon ganz viel erreicht. Vision heißt natürlich, wir werden viel vernetzter, digitaler, was wir jetzt auch schon sind, dann aber sicherlich noch besser sein wird. Aber nicht nur vernetzt zu sein - durch die Pandemie merken wir ganz deutlich, wir haben viele Videokonferenzen, sparen Wege und Zeit. Es ist aber glaube ich genauso wichtig, dass man sich trifft, sich austauscht, das persönliche Gespräch kann auch ein gut geführtes digitales Format nicht ersetzen. 

Mareike Donath:
In dem Sinne wünschen wir uns alle, dass wir die Corona Pandemie möglichst schnell überstehen. Herr Bauer ich freue mich auch, wenn wir uns mal wieder persönlich über den Weg laufen. An der Stelle bedanke ich mich heute recht herzlich für das Gespräch.

Lars Bauer [BioCon Valley]:
Herzlichen Dank für die Möglichkeit und gerne mal wieder live. Dankeschön.

Mareike Donath:
Liebe Zuhörerinnen und liebe Zuhörer, 
mehr Infos zu der Arbeit unserer Gesprächspartner*innen und der NØRD, Mecklenburg-Vorpommerns größtem Digitalkongress, finden auf www.digitalesmv.de und natürlich in den Podcast Shownotes.

In der nächsten Folge des Podcasts vom „digitalen MV” werden wir dann gemeinsam einen Blick in die Zukunft werfen. 
Bis dahin!

Herzlichst, Ihre Mareike Donath